Mit der S-Bahn hoam
Es is scho guat a Viertljahrhundert her, daß oaner unserer Musikanten im Bierzelt auf der Wiesen den Anschluß verloren und de geschlossene Hoamfahrt übersehng hod. Also hod er se nächtlich aufgmacht zur S-Bahn Richtung Tutzing zum Kochler Zug.
Aber er is net in den rechtn Zug eigstieng – an der Endstation war er net in Tutzing, sondern in Erding. Glückle wieder z´ruck in der Stadt, steigt er um und landt hoit wieder in Erding. Do war wirkle d´ S-Bahn schuid an der spatn Hoamkunft unseres versprengtn Musikanten früah am andern Dog.
Daß oaner sein Trachtenhuat im nächtlichen Bierzelt verkafen hod müassn für de Fahrkartn hoam – das ist wieder a anderer Foi.

Der Minuspunkt
Durch de Vertreibung der Sudetendeutschen noch dem Kriag is a der Professor Norbert Dörfler nach weiten Umwegen in unserm Dorf glandt. Er war Egerländer, einstmals Chef der Prager Philharmonie, und als er zum hiesign Dorfbewohner geworden war und den Dirigentenstab unserer Blaskapoin übernahm, hat er bei einer Prob einmal den Ausspruch getan: „Ein Symphonieorchester dirigieren ist keine Kunst – aber euch – da weiß man nicht, was kommt.“
Freile, de Kapoin war ja no im Aufbau. Beim Bezirksmusikfest damois in Penzberg hams unserer Muse an Minuspunkt zuateilt, wegen Uneinheitlichkeit im Auftreten.
Der Dirigent marschierte voraus in der langen Hosn. Darauf aber hot da Woiser Hans durchgesetzt, daß aa der Professor aus dem Egerland mit einer Kurzen ausgestattet wird.

A ungsunde Sach
Da Sieberer Schorsch, Gott hab ihn selig, hod de Posaun blosn (Nach Karl Stieler is des a gweichts Instrument).Bei einer Museprob amoi hod der Dirigent obklopft und de Posaunistn belehrt: „Ihr habts do aa a Pianostelle.“ Darauf der Sieberer: „Für a Posaun is a Piano a kranker Ton!“

Des lange Volksfest
A Volksfest is net denkbar ohne Muse. 1953 is in Fürstnfoidbruck oans gwesn und unser Musekapoin war ois Festmuse angagiert. A guate Muse hams gmacht, des Volk hod gfeiert und der Zualauf war so groß, daß` des Fest um a ganze Woch verlängern ham müassn.
Der Festwirt war z´friedn und so hod er a mit dem Freibier net gspart. Also hod unser Muse no a Woch weidagspuit und so kemas vo Fürstnfoidbruck noch 14 Dog erst wieda z´ruck.
A ganze Woch Arbat, de war versamt, manche Moaster ham ihre musikalischn Mitarbeiter, ohne daß de des gwißt ham, kurzerhand dawei obgmoit in den Arbeitslosnstand. Weil des so war und darum em – ham´s jetz weniger Rentn deszweng! A ganz Fuchzgerl, hod oaner behauptet, macht des im Monat aus, aber sie machn se nix draus.
De Erinnerungen, so hams feierlich erklärt, an de 14 Dog Volksfest – de san des wert!

Wos doa, daß a Kaibe sauft?
Beim Dickl hams vor langer Zeit amoi a Stierkaibe ghabt, Baule genannt und des hams obnehma woin (von der Kuah entwöhnen und aus dem Eimer tränkn). Des is für a Kaibe oft a schwar verständliche Umstellung und de gstoin se oft damisch beim Tränkn. So a gewesn mit dem Baule.
Aber der Besitzer, der Tenorhornist, der hod se zu hoifm gwißt: Und so hod er darauf im Wirtshaus de Erkenntnis verbreitet: „Wenn a Kaibe net sauft, muaß ma eahm bloß an Musikantnhuat aufsetzn – na sauft´s scho!“

Trommler-Kollegn
A Bedienung hod amoi im Saal a Tablett voi Bier hergschleppt für de Musikantn auf der Bühne. Bei Hinstelln hod´s net aufpasst und es is von de 10 Hoibe oane umgfalln.
Darauf hat der Schlogzeuger Franzl zum Schlogzeuger Sepp gsagt: „Ah – Sepperl – iatz is dei (!) Bier umgfoin.“

A gewagter Gspaß
Für an auswärtigen, ganz königstreuen Trachtnverein hod unser Muse amoi a Gartenfest gspuit, auf dem de Trachtler natürlich aa plattlt und tanzt ham.
Der Höhepunkt dabei war der Kronentanz, do wo am Schluß der Kopf vom König Ludwig aus einer, sich öffnenden Tulpe über den Kronenkranz aussaschaugt.
Bis zua dem Auftritt warn de Requisitn hinter der Musikantnbühne deponiert.
Rein zuafällig hod oana vo de Musikanten vom längst gewesenen Maschkerazug no a spektakuläre Nosn in da Joppmdaschn drin. Na hams insgeheim de Tulpe aufgmacht und ham dem edlen Königskopf de Nasn aufghockt und de Tulpe wieder vorsichtig zuagmacht. – Und das Drama hat sein Lauf gnomma.
Beim Kronentanz-Finale schlong olle Patriotnherzn höher – und dann erscheint der König mit der Maschkera-Nosn! – Na, mit sowos soi ma net spassn! – D´Muse hod fluchtartig müassn den Schauplatz verlassn!
Oh Heimatland – oh Heimatland! Majestätsbeleidigung war der Tatbestand!